Der unendliche Gott

Lass dir nicht den kindlichen Glauben nehmen und wisse, an wen du glaubst.

Stichworte: ein Kind versucht, den Ozean auszuschöpfen – von Ewigkeit zu Ewigkeit – die Dreieinigkeit – der Brief des Judas – Gott ist ein guter Vater – „mein Vater ist mehr als ein Millionär“ – Barmherzigkeit, Friede und Liebe – ein Liebling Gottes sein – Ermahnung, für den Glauben zu kämpfen – „Gott hat in meinem Leben nichts zu sagen“ – sich einschleichen – mein Charakter – die Gaben des Heiligen Geistes – mir ist alles erlaubt – „der Herr hat es gesagt“ – wie ein unvernünftiges Tier sein – Geschäftemacherei – „das ist nicht dein Platz“ – unfruchtbare Bäume, zweimal erstorben und entwurzelt – erbarmt euch – erbaut euch, betet und erwartet – Beten im Heiligen Geist

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(Es gilt das gesprochene Wort.)

Lob und Dank! Dies ist der Tag, den Gott uns wieder neu geschenkt hat. Heute werde ich ein Stück weit ein Bibelstudium machen und den Judasbrief betrachten. Ich habe am Judasbrief unheimlich viel gelernt diese Tage. Das möchte ich einfach weitergeben. Mein Thema lautet: Der unendliche, große, mächtige Gott. Ich möchte mir durch den Judasbrief Gedanken über den Herrn machen. Judas und Jakobus waren Geschwister und die Brüder Jesu. Was war die Botschaft, die Judas uns überbrachte und über was möchte uns Jesus informieren?

Doch zunächst einmal gehe ich ins Gebet: Lieber Heiland, Du möchtest auch heute Nachmittag diesen Gottesdienst in Deine Hände nehmen. Du möchtest alle Menschen, die uns zuhören, segnen, sie berühren und ihnen begegnen. Ich danke Dir, Herr Jesus, dass Du gegenwärtig bist, auch jetzt in diesem Augenblick. Gelobt sei Dein wunderbarer Name, Herr! Amen

Ich mache mir Gedanken über den großen, ewigen, bleibenden Gott. Der Herr ist etwas Gewaltiges! Wir können Ihn nicht fassen! Schon der Kirchenvater Augustinus machte sich viele Gedanken über den himmlischen Vater und sprach: „Wie ist es überhaupt möglich, den Herrn zu beschreiben? Ist es überhaupt möglich, Ihn zu schildern?“ Eine kleine Episode, siehe hier: Hernach läuft er den Strand entlang, denkt über den Herrn nach und sieht einen kleinen Jungen am Ufer spielen, der ein Loch in den Sand gegraben hatte und fortwährend zum Wasser eilt, es aus dem Meer schöpft und in dieses Loch schüttet. Währenddessen fragt ihn Augustinus Folgendes: „Sag mal, was machst du da?“ Der Junge erwidert: „Ich probiere den Ozean auszuschöpfen!“

Das ist wahr! Wir werden nicht fertig! Es ist undenkbar ‚den Herrn auszuschöpfen‘! Wir vermögen Ihn auch nicht erschöpfend zu betrachten! Er ist viel zu groß, der unendliche, allgegenwärtige, allmächtige, himmlische Vater!

Ich behandele heute ein theologisches Thema: Die Lehre über den Herrn. Gott besteht aus Vater, Sohn und Heiligem Geist. Diese Trilogie werde ich heute betrachten; diese Dreieinigkeit! Johannes befindet sich hier gerade in einer Vision auf der Insel Patmos. Es steht geschrieben: Und ich sah, und ich hörte eine Stimme vieler Engel um den Thron und um die Wesen und um die Ältesten her, und ihre Zahl war zehntausendmal zehntausend und vieltausendmal tausend (Off 5,11). Die Leute konnten damals gar nicht soweit rechnen. Sie besaßen weder Rechner noch Computer. Zehntausendmal zehntausend und vieltausendmal tausend ergibt Milliarden Engel! Weiter siehe hier: Die sprachen mit großer Stimme: Das Lamm, das geschlachtet ist, ist würdig, zu nehmen Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob. Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! (Off 5,12f.) Das ist der Herr! Dieser unendliche Gott, der bleibt bis in alle Ewigkeit!

In der Kinderstunde dachten wir einmal darüber nach, was eine Ewigkeit ist. Wie umschreiben wir für die Kinder die Ewigkeit, damit sie es erfassen. Plötzlich kam jemandem etwas in den Sinn: „Die Ewigkeit ist etwas wie folgt: Irgendwo oben im hohen Norden, am Nordkap oder Nordpol befindet sich ein Diamantenberg. Alle eintausend Jahre begibt sich dort ein Vogel hin und wetzt seinen Schnabel. Wenn dieser Berg einmal abgetragen ist, verging eine Sekunde der Ewigkeit! Was ist eine Ewigkeit? Was ist der Herr? Von Ewigkeit zu Ewigkeit! Es steht geschrieben: Siehe, der Himmel und aller Himmel Himmel können dich nicht fassen (1 Kön 8,27b). Herr, Du bist unendlich!

Jedes Geschöpf im Universum preist und verherrlicht den himmlischen Vater und ist ein Abglanz dessen! Du brauchst nur irgendwo im Wald spazieren zu gehen und der Herr ist dir auf Schritt und Tritt nah! Du betrachtest einen Baum und dir fällt auf, dass er aus Wurzel, Stamm und Krone besteht. Solches ist die Dreieinigkeit in verschlüsselter Form. Wenn du morgens dein Frühstücksei zu dir nimmst, erkennst du Eigelb, Eiweiß und Eischale. Das ist die Trinität pur! Auch wir Menschen haben diesen Bestand: Wir bestehen aus der Trinität Seele, Geist und Leib. Der Herr reflektiert sich überall in dieser Welt, in diesem Kosmos, in diesem Universum! Alle Himmel preisen Dich! Alle Himmel loben Dich! Alle Himmel verehren Dich! Alles verherrlicht diese Trinität! Was auch immer die Leute erzählen, von wegen, dass sie das nicht glauben. Das ist keine Erfindung der katholischen Kirche, sondern eine Offenbarung des allmächtigen Herrn!

Jesus sprach, während Er die Apostel aussandte Folgendes, wie geschrieben steht, siehe hier: Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geiste und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe (Mt 28,19-20a). Gott wird verherrlicht!

Die Offenbarung der Tora beispielsweise, das Alte Testament, welches für die Juden Gültigkeit hat, ereignet sich im dritten Monat des jüdischen Kalenders. Das ist Gottes Absicht: der dritte Monat! Da vergeht zunächst einmal eine Zeitdauer. Den Herrn sieht und erkennt man erst, wenn Er hindurchgegangen ist. Die Tora besteht aus drei Teilen: dem Pentateuch, den Propheten und den Schriften. Auch darin kommt der Herr in verschlüsselter Form vor! Jesus sprach: Sie haben Moses und die Propheten; lasset dieselben hören. (Siehe Lk 16,29). Der Herr erwählte Mose. Er war der Drittgeborene, das dritte Kind seiner Eltern, Miriam und Aaron waren die älteren Geschwister.

Es steht geschrieben: Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir (Joh 15,26). Also: wer ist der himmlische Vater? Ich dachte bisher sehr viel über den Herrn nach und stellte das Folgende fest: es gibt nur einen Gott! Es gibt nicht drei Götter, wie manche Leute denken! Das ist verkehrt! Es gibt nur einen Gott! Dieser eine Gott erscheint uns als der Vater, der Sohn und der Heilige Geist! Er trägt nur eine andere Verkleidung!

Wir fragen uns immer wieder, wie wir beten sollen und wen wir während des Gebets überhaupt ansprechen? Sollen wir zum Vater, zum Sohn oder zum Heiligen Geist beten? Ich mache das ganz einfach und sage: „Herr!“ Darin ist alles vereint, gewissermaßen inklusive! Durch den Heiligen Geist erfahren wir, wer Jesus ist! Der Vater wird den Heiligen Geist senden und dieser Geist wird bezeugen, wer Jesus ist! Ohne den Heiligen Geist haben wir keine Ahnung von Jesus! Selbst wenn du die Bibel studierst, Lateinisch, Griechisch, Hebräisch oder welche Sprache auch immer, von mir aus auch Deutsch, lernst, du wirst es nicht verstehen! Du brauchst den Heiligen Geist! Die Bibel wurde durch den Heiligen Geist eingegeben und kann auch nur durch den Heiligen Geist verstanden werden! Ohne den Heiligen Geist ist das nicht möglich! Der endliche Gott ist unendlich! Er ist nicht begrenzt!

Jesus offenbart sich in Bethlehem als Baby! Überlege einmal! Dieser große, starke, mächtige Gott, durch den alles geschaffen wurde! Es steht geschrieben: Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist (Joh 1,1-3). Alles, was wir sehen, wurde durch Ihn erschaffen! Und dieser Gott liegt als Baby in der Krippe! Er entwickelte sich im Bauch der Mutter Maria! Jesus erschien schon den Patriarchen, wie nachfolgend geschrieben steht, siehe hier: Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich (Joh 8,58).

„Wie bitte?“, riefen die Jünger aus. „Du bist noch nicht einmal vierzig Jahre alt und willst Abraham kennen?“ Ja, das stimmt! Weil der Herr Jesus unendlich ist! Der Herr ist unveränderlich! Es steht geschrieben: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebr 13,8). Jesus, der Vater und der Heilige Geist, sind immer derselbe! Der Herr ist der Da-seiende-Gott. Er ist das, was Er gerade ist, je nachdem, wie Er gerade gebraucht wird. Der Herr erschien auch den Patriarchen als der dreieinige Gott. Er offenbarte sich mit den Worten: „Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs!“ Abraham, Isaak und Jakob – auch hier finden wir die Trinität wieder! Nur Einfältige verstehen das nicht und sind der Meinung, dass Christen sich etwas einbilden. Sie behaupten, dass das eine Erfindung der Katholischen Kirche oder der Kirchenväter sei. Das stimmt nicht! Sie arbeiteten dieses Thema nur auf und machten es den Menschen verständlich!

Den Herrn zu erfassen ist für uns nicht denkbar! Überall in der Natur hat sich Gott verkleidet, versteckt und manifestiert! In jedem Menschen befinden sich Seele-Geist und Leib! Beides gehört dazu!

In dem kürzesten Brief des Neuen Testamentes befindet sich so viel von dieser Dreieinigkeit! Judas schreibt ausführlich darüber. Ich werde auf einige dieser Begriffe, die Judas in seiner Trilogie verwendet, eingehen. Es ist jeweils ein Dreiklang. Aus einzelnen Worten versteht er es, eine Botschaft zu kreieren. Eigentlich sollte der Judasbrief nur ein Traktat werden, und so ist es auch. Es ist einer der kürzesten Briefe, aber voller Sprengstoff und Dynamit! Er verwendet einen einfachen Satzbau, um geistliche Wahrheiten zu vermitteln. Eigentlich wollte Judas eine ganz andere Botschaft verfassen. Er wollte etwas über den Herrn Jesus berichten, doch der Heilige Geist übernahm diese Botschaft. Er diktierte ihm folgendermaßen: „Mache hier ein Komma und füge hinzu, schreibe dieses und jenes!“ Der Herr diktiert und steuert uns!

Apostel Paulus ließ großartig verlauten, was verzeichnet ist, wie geschrieben steht, siehe hier: Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus (Phil 4,13). Der Heilige Geist ermahnte ihn wie folgt: „Was schreibst du hier? Du vermagst alles?“ Paulus spricht: „Herr, ich habe es bereits verfasst!“ Daraufhin sprach der Heilige Geist Folgendes: „Setze ein Komma und schreibe weiter: … durch den, der mich stark macht, Christus!“ Judas verschlüsselte zwölf Dreiteiler in seinem Brief und gab sie weiter. Die erste Trilogie spricht von Jesus, Judas und Jakobus. Das waren Geschwister. „Ich grüße euch!“ So sprach Jesus seine leiblichen Geschwister und Freunde an. Judas und Jakobus erfuhren viel über Jesus. Sie wuchsen miteinander auf, spielten gemeinsam im Sandkasten. Jesus war der Ältere von ihnen und besaß noch mindesten fünf weitere Geschwister, unter ihnen zwei Schwestern oder noch mehr. Das wurde uns durch die Bibel überliefert. Es waren nicht Stiefgeschwister oder Söhne und Töchter Josefs, die er mit in die Ehe brachte. Nein! Es waren Seine leiblichen Geschwister, die Kinder Seiner Mutter Maria. Jesus war der Älteste. Judas offenbart in seinem Brief, wie er Jesus kennengelernt hatte.

Leider ist uns kein Bericht über den achtzehnjährigen Jesus überliefert worden. Was tat Jesus während dieser Zeit? Im Thomasevangelium, einer apokryphischen Schrift, gibt es einen Bericht, der wie folgt geschrieben steht, siehe hier: Als Jesus fünf Jahre alt war, gab es einmal einen starken Regenschauer. Jesus spielte an einer flachen Stelle am Bach. Er leitete das vorbei­fließende Wasser in kleine Vertiefungen, sammelte es dort und machte es sofort, allein durch sein Wort, ganz klar. Dann knetete er weichen Lehm und modellierte daraus zwölf Spatzen. Es war aber an einem Sabbat und es waren auch noch andere Kinder da, die mit ihm spielten. Als ein Jude sah, was Jesus beim Spielen am Sabbat tat, ging er sofort zu seinem Vater Joseph, und sagte zu ihm: „Dein Sohn spielt am Bach und hat aus Lehm zwölf Spatzen geformt. Dadurch hat er den Sabbat entweiht.“ Joseph lief an die angegebene Stelle. Als er sah, was Jesus gemacht hatte, rief er: „Warum machst du verbotene Dinge am Sabbat?“ Doch Jesus klatschte in die Hände und sagte zu den Spatzen: „Los, fliegt weg.“ Die Spatzen breiteten ihre Flügel aus und flogen laut zwitschernd davon. Die Juden staunten sehr als sie das sahen. Sie gingen hin und erzählten ihren Ältesten, was Jesus getan hatte (KThom 2).

Abermals: Er klatschte in die Hände und sprach zu den Spatzen: „Los, fliegt weg.“ Das klingt wie ein Märchen, aber wo sich Jesus aufhält, ist das Leben märchenhaft, fantastisch und unfassbar! Manche Leute verstehen das nicht und empören sich über die Christen, darüber, dass sie ein übernatürliches Leben führen. Judas nimmt Jesus mittenmang: Judas, Jesus und Jakobus – das ist eine Trinität! „Wir taten und erlebten so viel gemeinsam! Ich kann etwas berichten!“, steht hier im übertragenen Sinn. Judas probiert, wie er diese Geschehnisse am bestenwiederzugeben vermag.

Judas, der Bruder Jesu, bezeichnet sich als Knecht Jesu Christi. Hört zu! Die Verwandtschaft bzw. geistige Bruderschaft arbeitet er als Knecht Jesu Christi auf. Judas will sowohl mit Leib und Leben als auch mit Kraft und Leistungsvermögen Mensch sein! Er gehört zur Familie Jesu! Wir sind gleichfalls ein Teil der Familie Jesu! Wir sind Knechte und Mägde des Herrn! Diese geistliche Bruderschaft und geistliche Verwandtschaft ist vorhanden, obwohl Jesus vom Heiligen Geist gezeugt wurde. Marias Blut herrscht in Jesus, Judas und Jakobus vor! Sie waren durchdrungen von Maria, welche eine sehr gesegnete Frau war! Ich bin begeistert von ihr!

Jesus ist der gesalbte König von Gott. Er ist König, Priester und Prophet! Hier finden wir gleichfalls eine Trinität bzw. Dreiheit vor. Judas, dieser Name heißt so viel wie ‚Lobpreis‘. Er eröffnet seinen Brief mit einer Hymne an den Herrn! Er rühmt und preist die Trinität, die Macht und Gewalt Gottes, siehe hier: „Die Herrlichkeit, Majestät, Macht und Gewalt Gottes währet ewig, Amen!“ Es braucht nicht viele Worte! Betrachte das Ende des Vaterunsers, wie geschrieben steht, siehe hier: Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen (Mt 6,13b). Basta! Mehr muss nicht sein! Wir müssen nur sagen, was geschrieben steht! Judas proklamiert den Herrn; diesen unendlichen, ewigen Gott! Das ist eine ganz gewaltige Aussage! „Du allmächtiger Gott! Du bist herrlich! Du bist mächtig! Du bist gewaltig!“ Es steht geschrieben: Dem alleinigen Gott, unserm Heiland durch unsern Herrn Jesus Christus, sei Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen (Vers 25). Der Herr ist kein Zwerg, keine Zelle, sondern mächtig, gewaltig, stark und unfassbar! Mein Gehirn vermag Dich weder auszuschöpfen noch zu verstehen! Genauso wenig, wie es dem kleinen Jungen gelang, das Wasser des Meeres auszuschöpfen. Das ist unmöglich!

Die zweite Trilogie bzw. diesen Dreiklang, finden wir gleich zu Beginn. Es steht geschrieben: Judas, Knecht Jesu Christi und Bruder des Jakobus, an die Berufenen, die geliebt sind in Gott, dem Vater, und bewahrt für Jesus Christus (Vers 1). Wir sind berufen, geliebt und bewahrt! Kurz und knapp! Es ist nicht nötig Romane zu erzählen und Vorträge zu halten. Wir sind die Berufenen und Geliebten des Herrn! Er bewahrt das, was Gott in unser Leben hineingelegt hat!

Die erste Wendung lautet wie folgt: „Wir sind berufen“! Das gilt von vor Grundlegung der Welt an! Als es dich, mich und niemanden gab, erwählte uns der Herr! ‚Er fertigte eine To-do-Liste an‘ und sprach: „Dieses und jenes geschieht zu dieser und jener Zeit!“ Wie auch immer! Wir sind berufen! Das bezieht sich auf unsere Vergangenheit, je nachdem, was da stattfand. Stell dir vor, dein Leben ist von Gott bestimmt von Anfang an! Ganz gleich, ob du Tiefen oder Höhen durchläufst, wie auch immer deine Lebensskala bzw. dein Diagramm aussehen mag, du bist von Gott berufen!

Die zweite Wendung, die ich betrachte, lautet wie folgt: „Wir sind geliebt“! Halleluja! Wir sind Gottes Lieblinge! Ich möchte dir ‚Judas‘ schmackhaft machen, den Bruder Jesu. Wir sind geliebt! Das bezieht sich auf die Gegenwart.

Die dritte Wendung lautet wie folgt: „Wir werden bewahrt“! Diese Aussage betrifft die Zukunft bzw. Ewigkeit, die Unendlichkeit, das Jenseits! In unserer Erlösung ist alles enthalten: die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Halleluja!

Der Herr ist der Rufer, der uns beruft bzw. erwählt. Das sind nicht die Menschen, nach dem Motto: „Werde dieses oder jenes!“ Nein! Mich hat noch kein Mensch berufen! Gewiss, es steht ihnen frei zu sagen: „Wir benötigen einen Pastor oder Prediger. Bitte würdest du für uns predigen?“ Das kann auch eine Berufung sein. Aber mich berief der Herr! Es ist so wichtig, dass du weißt, dass der Herr dich berufen hat! Dann nämlich vermag dich kein Mensch abzulehnen! Niemand vermag dir den Dienst zu verweigern! Wir sind vom Herrn berufen, geliebt und bewahrt! Wenn unsere Zeit abgelaufen ist, dürfen wir die Arbeit an Gott abgeben. Der Herr berief uns und wir folgen Seinem Ruf! Wir folgen Seinem Auftrag! Jeder hat eine andere Funktion in seinem Dienst.

Der Ruf des Herrn ist eine herzliche Einladung. „Kommt her zu meinem Hochzeitsfest!“, spricht der Herr. Und: „Ihr seid alle eingeladen!“ Der Eingeladene ist erwünscht! Er ist willkommen. Du bist willkommen! Wir sind berufen! „Ich habe kein Recht. Ich bin nicht evangelisch oder katholisch!“, oder aber: „Ich bin nicht getauft!“, äußerst du vielleicht zaghaft. Oder auch: „Ich bin kein Jude!“, „Ich bin ein Heide!“ oder: „Ich bin nicht beschnitten!“. Du bist eingeladen! Gott fragt nicht, ob du würdig oder unwürdig bist. Der Heiland liebt gerade die Unwürdigen! Er nimmt die Sünder an, wie geschrieben steht, siehe hier: Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße (Lk 5,32). Darüber ärgerten sich die Pharisäer! Sie riefen aus: „Dieser nimmt die Sünder an! Sieh nur, wo er sich herumtreibt. Er sorgt für sein leibliches Wohl und treibt sich auf Partysherum!“ Jesus nahm die Sünder, wie Zöllner, Ehebrecher, Unwürdige, an! Das tut Er noch heute! Jesus nahm sie an! Jesus beruft Menschen aus dem Nichts! Hier nichts und da nichts! Aus Nichts hat der Herr die Welt geschaffen! So einfach ist das!

Das Motiv für diese Einladung ist Seine bedingungslose Liebe! Wir sind die Geliebten des Herrn! Ob wir das fassen, verstehen und begreifen sei einmal dahingestellt. „Ja, ich muss mich noch verbessern!“, wirfst du ein. Nein! Komm zum Heiland so, wie du bist!

Der Prediger Charles H. Spurgeon erzählte im vorletzten Jahrhundert eine kleine Episode, die wie folgt lautet: Ein Maler zieht durch die Straßen und hält Ausschau nach verschiedene Typen von Menschen, um sie zu zeichnen. Er geht an einem verkommenen, vergammelten und zerlumpten Penner vorüber. Diesen Mann erwählt er! Er spricht ihn an und fragt, ob er es wohl möglich machen würde, morgen zu ihm ins Atelier zu kommen, da er ihn malen wolle. Daraufhin geht dieser ärmlich gekleidete Mann ins Pfandhaus, leiht sich einen Zylinder und einen Frack aus undgeht zum Atelier. Der Maler öffnet die Tür, betrachtet den Mann und erkennt die Person vom Vortage nicht. „Wer sind Sie und was wollen Sie?“, ruft er aus. Der gute Mann erwidert: „Wir haben uns gestern verabredet. Sie sagten, dass Sie mich zeichnen mögen!“ Da erwidert der Maler: „Nicht doch so! Ich will sie zerlumpt, verkommen und abgewirtschaftet wiedergeben!“

Was ich damit meine: Dem Heiland ergeht es ebenso! Er will uns nicht als fromme Pharisäer zeichnen! Er will Seinem Vater Lumpen präsentieren und sagen: „Sieh nur, Herr! Das ist ‚eine Perle‘, die ich in dieser dunklen, finsteren Welt hier auf Erden gewonnen habe!“

Wir sind bedingungslos geliebt! Und merke dir: auch wenn du fühlst, dass dich deine Mutter, dein Vater oder deine Geschwister nicht haben wollten, so wollte dich doch der Herr! Ist das nicht schön? Die Liebe wird durch die Vergangenheit offenbar: Gott gab Seinen Sohn als lebendiges Opfer hin! Das erzählt Judas in seiner Trilogie. „Alle, die zu mir kommen, nehme ich an!“, ganz gleich, welche Hautfarbe du hast! Dem Herrn ist das egal!

Im Moment wird ein großes Spektakel um Rassismus betrieben. Ich halte nichts von Rassismus, in aller Liebe. Der Herr schuf den Rassismus! Er schuf schwarze, gelbe, weiße, blasse und braune Erdenbürger. Ich hatte einmal einen farbigen Bruder aus Indonesien zu Gast in meiner Gemeinde, der Gottes Wort verkündigte. Er vertrat die Ansicht, dass die Indonesier die richtige Färbung hätten! Der Herr schuf die Rassen!

Die Rassen gingen von Noah aus! Die meisten Menschen fassen das nicht und sind überzeugt davon, dass wir den Rassismus machen. Nein! Die Rassen entstanden durch den Befehl des Herrn. Er legte die Grenzen für die Völker fest: die einen wohnen in der Türkei, die anderen in Britannien, die anderen in Israel. Der Herr erwählte sich das Volk der Juden, damit sie das Land Kanaan bewohnen sollten. Dorthin platzierte er sie. In Kanaan ziehen die Europäer, die Afrikaner sowie die Asiaten vorbei! Es ist ‚ein Schnittpunkt der Nationen‘! Hier sind die Juden platziert. Der Herr legte die Grenzen fest!

Wir sind bedingungslos geliebt! Die Menschen sind schön, unabhängig davon, welche Hautfarbe sie haben. Ich missionierte einmal drei Wochen in England, mitten unter meinen farbigen Geschwistern aus Westindien. Anfangs hob ich mich deutlich von ihnen ab. Sie sangen den Lobpreis, klatschten dazu in die Hände, schunkelten und priesen den Herrn wie folgt: „Ich bin verliebt, verliebt und abermals verliebt in Jesus Christus!“ Ich klatschte zwar auch in die Hände, aber nicht so, wie die anderen. Jemand fragte den Pastor, der mich angekündigt hatte, ob ich überhaupt bekehrt sei. Aber nach drei Wochen wusste ich selbst nicht mehr, ob ich weiß oder schwarz bin. Durch das Blut Jesu Christi sind wir eins! Wir sind eine Familie, weder schwarz noch weiß! Bei dem farbigen Bruder sowie bei mir ist das Blut rot! Wir haben die gleiche

Blutgruppe, Geschwister! Wir sind die Geliebten des Herrn! Preis Gott! Wir sind die Schönheit Gottes!

Wenn du die verschiedenen Kulturen betrachtest, erkennst du die Vielschichtigkeit und Vielseitigkeit des Herrn! Er liebt die Rassen! Am Ende wird es Rassen geben! Jedes Volk, jede Sprache, jede Nation wird den Herrn loben! Der himmlische Vater liebt uns grenzenlos! Es heißt, geliebt von Gott! Geliebt in Gott sogar! Beachte die Formulierung! Wir sind in Gott geliebt! Jesus und der Heilige Geist ist in mir! Ich bin vom Herrn geliebt! Das ist es, was Judas in diesem kleinen Traktat zum Ausdruck bringen möchte. Die Beziehungsart, wie wir zum Herrn stehen, tritt hier hervor! Wir sind in Gott geliebt! Da der Herr in uns ist und wir im Herrn sind, gibt es keinen Unterschied mehr! Wenn wir im Herrn ruhen, dann ist es gleich, was um uns herum stattfindet! Betrachte dieses Buch. Es ist gleichgültig, wo es auf dem Tisch liegt, in Afrika, Amerika oder Deutschland. Du bist in diesem Buch in Gott geliebt!

Die Steigerung nun, siehe hier: Geliebt vom Vater! Es ist so wichtig zu wissen, dass ich von meinem himmlischen Vater geliebt bin! D.h., ich bin nicht von meinem Vater namens Josef oder wem auch immer geliebt, sondern von meinem himmlischen Vater! Ich bin in Gott geliebt, weil der Herr es auf mich abgesehen hat. Er hat mich harpuniert! Das ist die beste Vaterschaft, die es überhaupt geben kann! Vielleicht hattest du, wie so viele, keinen Vater und wusstest nicht einmal, wer dein Vater gewesen sein könnte und wie er eigentlich war. Viele hatten vielleicht einen komischen Vater, etwa einen Alkoholiker, Arbeitslosen oder Faulpelz, an dem sie sich schämten. Aber am Herrn brauchst du dich nicht zu schämen! Gott ist ein guter Vater für alles, das da heißt Kinder auf Erden! Jedes Gotteskind, das die Worte „Abba, lieber Vater!“ ausspricht, ist von Gott geliebt! Das ist sein Vater!

Ich weiß von meinen Geschwistern, wir waren daheim acht, dass sie Folgendes sprachen: „Das ist mein Vater!“ Aber die anderen sprachen dasselbe! Mein Vater ist auch dein Vater! Verstehst du das Geheimnis des Glaubens? Natürlich ist es das Größte überhaupt, was eine Person zu sagen vermag: „Gott ist mein Vater!“ Ja! Er ist unser Vater! Unser Vater, der Du bist im Himmel! Mein Vater! Du bist unser Vater! Den Herrn als Vater zu haben bzw. diese göttliche Vaterliebe, ist das höchste der Gefühle, zu denen sich ein Mensch emporzuschwingen vermag. Das erfahren wir tagtäglich, wenn wir als Glaubende leben! „Vater, ich danke Dir für heute Morgen, für heute Mittag, für heute Abend! Vater, ich danke Dir!“

Dieser Schöpfergott, dieser kindliche Glaube: Lass dir deinen kindlichen Glauben nicht nehmen! Es steht geschrieben: Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft (Mt 6,32b). Er weiß, dass du neue Schuhe, neue Kleider, eine neue Wohnung brauchst. Der Vater im Himmel weiß darum! Macht euch keine Sorgen, wie geschrieben steht, siehe hier: Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? (Mt 6,25f.)

Was mich begeisterte, als ich in die Pfingstbewegung kam: Ich war sehr frustriert über das, was ich in meiner Gemeinde erlebt hatte. Man erlebt vielfach Negatives in der Gemeinde, damit der Herr uns korrigieren und auf die richtige Fährte bringen kann. Als ich die Gemeinde betrat, vernahm ich, wie ein älteres Ehepaar gemeinsam das folgende Lied auf der Laute musizierte und sang: „Mein Vater ist mehr als ein Millionär!“ Sie wiederholten dieses Lied abermals und sangen es immer wieder. Ich dachte, dass sie gar nicht so aussehen würden, als ob ihr Vater ein Millionär wäre. Doch sie strahlten so viel Freude aus. Später lernte ich sie kennen und erfuhr, welches Los sie ereilte. Er war ein Eisenbahner, der arbeitslos geworden war. Er ging durch viele Tiefen! Doch er rief freudestrahlend dieses Lied aus! Dem Herrn gehören alle Schätze wie Silber und Gold! Der Herr lenkt Herzen wie Wasserbäche, wie nachfolgend geschrieben steht: Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche; er lenkt es, wohin er will (Spr 21,1). „Der Herr ist mein Vater!“, sang er! Und: „Er ist mehr als ein Millionär!“ Gott hat alles geplant in unserem Leben! Lasst uns darüber nachsinnen!

Der Herr ist mein Vater, dein Vater, unser Vater! „Ich gehöre zur Familie des Herrn!“, bekennt Judas hier! Dieser unendliche Herr! Ich gehöre zur besten Familie der Welt! Nicht die Rockefellers, Rothschilds bzw. Millionäre oder Milliardäre gehören dazu, sondern wir! Wir sind dem himmlischen Vater zugehörig! Sein sind die himmlischen Schätze! Sein ist das Gold dieser Erde! In Windeseile kann Er dafür sorgen, dass diese Güter vergehen!

Die dritte Wendung, von der Judas spricht, lautet wie folgt: „Er wird uns bewahren!“ Er wird uns durchbringen! Mein Vater bringt mich durch, auch wenn ich versage! Ich denke hier an die Geschichte vom verlorenen Sohn! Der Vater erweist sich in Großzügigkeit! Unser himmlischer Vater ist ein großzügiger Gott! Er ist nicht kleinkariert und spießbürgerlich! Er ist nicht katholisch, evangelisch oder pfingstlich-charismatisch. Nein! Er hat mit Religion überhaupt nichts zu schaffen! Manche Leute sind erbost darüber, weil sie den Herrn nicht richtig kennen. Sie denken, dass der Herr ein Gott der Kirche, z.B. ein Bischof, Papst oder Pastor, sei! Das ist aber nicht so! „Mein Vater wird euch bewahren!“, ruft er aus. Das berufene, geliebte Kind des Vatergottes gelangt zum Ziel! Es genießt Seine Fürsorge tagtäglich! „Euer Vater weiß, was ein jeder benötigt!“, vermittelt Judas hier. Dieser Vater bewahrt und beschützt uns! Er wartet auf uns und empfängt uns. Wir sind bei ihm rundum abgesichert und versorgt! Wir werden bestens von Ihm bedient! Ich komme nach Hause und erhalte das beste Gewand. „Schlachtet das Mastkalb! Wo ist der Ring?“, ruft der Vater aus. Ich werde eingekleidet, sodass der Bruder es nicht zu fassen vermag und enttäuscht ausruft: „Mein Vater gibt ihm alles und mir nichts!“ Der Vater erwidert daraufhin: „Junge, was mein ist, ist auch dein!“ (Vgl. Lk 15,31) Solches haben viele Christen nicht gelernt! Sie meinen, dass der Herr irgendjemanden bevorzugt. Aber so verhält es sich nicht! Gott teilt denen zu, die wissen, wie man sich bedient. „Vater, teile mir mein Erbe zu!“, sprach der Jüngere. Der Garant dieses Dreiteilers ist kein anderer als Jesus Christus! Wie sollte der Herr uns nicht in Ihm alles schenken? In Ihm sind alle Verheißungen eingeschlossen! Und wie bereits erwähnt ist Jesus ‚eine andere Verkleidung‘ für Gott! Gottvater! Er spricht: „Ohne mich könnt ihr gar nichts tun.“, wie geschrieben steht, siehe hier: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun (Joh 15,5). Und weiter: „Ihr seid in meine Hände gezeichnet und niemand wird euch aus meinen Händen reißen.“ Das gilt für Gott und Jesus.

Die dritte Trilogie finden wir im nachfolgenden Vers des Judasbriefes. Die Stichworte lauten Barmherzigkeit, Liebe und Frieden, wie geschrieben steht, siehe hier: Gott gebe euch viel Barmherzigkeit und Frieden und Liebe! (Vers 2) Barmherzigkeit ist ein Begriff, mit dem wir heute gar nicht mehr so viel anfangen können. Wir erleben so viel Unbarmherziges, Kaltes, Liebloses und Ungerechtes! Das hier zur Geltung Gebrachte sind nicht etwa nur antike Grußformeln: „Barmherzigkeit, Liebe und Frieden“, und das war es. Nein! Barmherzigkeit ist eines der großartigsten Wörter der Heiligen Schrift überhaupt! Mir ist Erbarmen widerfahren! Erbarmen, derer ich gar nicht wert bin! Ich staune über die nie zu begreifende Liebe, die wir in Christus haben! Fast ausschließlich bezieht sich der Begriff Barmherzigkeit auf Gott sowie auf Seine Handlungsweise. (Siehe Lk 18,13f.)

Ohne Gottes Barmherzigkeit ist menschliche Barmherzigkeit überhaupt nicht möglich! Ehe du nicht die Barmherzigkeit des himmlischen Vaters erlebt hast, vermagst du sie nicht weiterzugeben. Du weißt nicht einmal, was das ist und wie man es buchstabiert. Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. (Vgl. 2 Kor 12,9a) Das ist hier auf den Heiligen Geist gemünzt. Das Vaterbild Gottes ist voller Erbarmen. Verstehe, was das heißt! Wir leben aus der Gnade des Herrn. Jeder Einzelne ist Sein Kind aus Gnaden!

Die vierte Trilogie lautet wie folgt: „Geliebte!“, „Geliebte!“, „Geliebte!“ Dreimal betont es Judas in den Versen 3,17 und 20. Dieser kurze Brief ist eine Liebeserklärung des himmlischen Vaters an die Menschen! „Du bist geliebt! Ich liebe dich!“ Du bist geliebt, auch wenn dich niemand mag oder versteht! Immer wieder lesen wir: „Geliebte!“, „Geliebte!“, „Geliebte!“ Begreife, was du in den Augen des himmlischen Vaters bist, nicht in diesen der Menschen, der Gesellschaft oder der Kirche. Du bist ein Geliebter bzw. eine Geliebte! Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist. Ich bin ein Geliebter! Ein Geliebter des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Deshalb diese dreifache Aussage! Er liebte Seine Jünger bis zum Schluss, auch den Verräter Judas. (Siehe Joh 13,1b) Das bestätigte Er sogar durch einen Kuss, während Er das Folgende ausrief: „Mein Freund, wie bist du zu mir gelangt?“ Der Heilige Geist führt uns zur Liebe. Der Heilige Geist ist ausgeschüttet in unsere Herzen, wie nachfolgend geschrieben steht: Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist (Röm 5,5). Das geschah in der Liebe des himmlischen Vaters! Sie ist ausgegossen, damit wir besonnen, kühn, munter, frisch und forsch sind.

„Geliebte!“, „Geliebte!“, „Geliebte!“ Die Gläubigen werden im Wort Gottes immer wieder als die Geliebten angesprochen. Du bist ein Liebling des Herrn! Wenn du das einmal verstehst, wirst du dich ganz anders definieren! Du wirst dich ganz anders erklären und beschreiben! „Ich bin ein Geliebter!“ Nicht etwa dies, dass du dich in etwas verliebt hast. Nein! Der Herr hat sich in dich verliebt! Er ist vernarrt in dich! Du bist ein Günstling, Freund und Favorit des Herrn! Weißt du, was es heißt, ein Geliebter des Herrn zu sein? Ich stehe bei Gott auf dem ersten Platz! Er erkundigt sich nach mir und nach dir. Wir sind Geliebte! Gott spricht uns als Seine Geliebten an! Ist das nicht toll? Ist das nicht großartig? Das ist doch spitze! „Ich bin ein Geliebter! Halleluja! Preis dem Herrn!“

Die fünfte Trilogie lautet wie folgt: „schreiben“, „ermahnen“ und „kämpfen“, wie geschrieben steht, siehe hier: Ihr Lieben, da es mich drängt, euch zu schreiben von unser aller Heil, halte ich’s für nötig, euch in meinem Brief zu ermahnen, dass ihr für den Glauben kämpft, der ein für alle Mal den Heiligen anvertraut ist (Vers 3). Wir sind angeschrieben, wie folgt: „Ihr Väter und Mütter in Christus! Ihr Volk Gottes! Ihr meine Gemeinden! Ihr meine Geliebten!“ Wir werden ermahnt und ermutigt! Ermahnen heißt nicht nur Polizei zu spielen, sondern eine Ermahnung kann auch wie folgt lauten: „Bleibe treu! Gib dich nicht auf! Du bist ein Geliebter des Herrn!“ Das dritte Stichwort lautet „kämpfen“. Judas erlaubt dem Heiligen Geist, Sein Konzept hier enden zu lassen. Ab diesem Moment beginnt etwas ganz anderes, nämlich etwas, was er zuerst gar nicht verfassen wollte. Es beginnt etwas gänzlich Neues! Der Heilige Geist drängte ihn, etwas anderes niederzuschreiben als das, was er zuerst vorgesehen hatte. Judas sah sich veranlasst, seinen Blick auf etwas völlig anderes zu lenken. Es sollte ursprünglich ein Traktat für Christen werden, doch nun zeigte der Heilige Geist, dass eine Umlenkung stattfinden sollte. Der Heilige Geist nahm eine Veränderung vor!

Wir sollen den Glauben erfassen, behalten und das, was wir sind, nicht aufgeben! Wir sollen uns unseren Glauben von niemandem ausreden lassen! „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt! Halleluja!“ Wir sollen für den uns anvertrauten, überantworteten, übertragenen Glauben kämpfen! Wir werden hier motiviert! Solches fand statt, weil Judas sah, was in der Gemeinde gerade geschah: Lauheit und Trägheit! ‚Die erste Liebe‘ war erkaltet! Die erste Liebe bedeutet, dass wir den Herrn über alles in der Welt liebhaben sollen, und zwar so, wie Er uns, sodass wir ‚im Herrn geliebt‘ sind! Halleluja!

Am Schluss wurde dem Zweck des Briefes nochmal eine Betonung verliehen. Die Christen sollten ermahnt werden, auf den Fundamenten des Glaubens stehenzubleiben, nämlich darauf, was sie empfingen, erlebten und was mit ihnen geschah! Darauf sollen sie weiter aufbauen! Wir haben ganz stabile Fundamente! „Kämpft für den Glauben, der ein für alle Male überliefert wurdeden Heiligen.“ Lasst euch nicht von den Philosophen und Theologen bewegen, die die ganze Welt erklären wollen. Bleibt fest und unerschütterlich! Das gilt allgemein für alle Apostel. Paulus weitet diese Thematik in seinem Brief an die Römer aus. Ein Satz von ihm umfasst mehrere Kapitel. Er drückt sich sehr langatmig aus. Im Gegensatz dazu hat Judas einen schlichten Schreibstil.

Die sechste Trilogie lautet wie folgt: Lasst euch nicht einfangen, durch nichts und gar nichts! Weder durch Gottlosigkeit noch durch Schamlosigkeit noch dadurch, dass ihr die Person Jesu leugnet oder euch gar rauben lasst. Bleibt fest! Hier werden dreifach Menschen beschrieben, vor denen Judas warnt. Es steht geschrieben: Denn es haben sich einige Menschen eingeschlichen, über die schon längst das Urteil geschrieben ist: Gottlose sind sie, verkehren die Gnade unseres Gottes ins Gegenteil, in Ausschweifung, und verleugnen unsern alleinigen Herrscher und Herrn Jesus Christus (Vers 4). Es sind Leute, die sich in die Gemeinde, unter das Volk Gottes, eingeschlichen haben! Durch Medien und Internet durchdringen Leute die Gemeinde des Herrn, die Irrlehren verbreiten. Wisse, an wen du glaubst und sei überzeugt! Rufe aus: „Das ist mein Glaube! Ich habe den Herrn entdeckt und gefunden!“ Lasst euch nicht durch Gottlosigkeit vom Herrn entfremden! Gottlosigkeit bedeutet nicht nur, dass du nicht mehr in die Kirche gehst, weder eine Religion noch einen Glauben vertrittst, sondern Gottlosigkeit setzt ein, wenn Gott nichts mehr in deinem Leben zu sagen hat. Das ist pure Gottlosigkeit! Gott hat bei dir nichts zu melden! So viele Menschen leben als sogenannte Christen, geben sich als Christen aus und behaupten, dass sie es seien, aber der Herr hat in ihrem Leben nichts zu sagen! Er kann sie nicht korrigieren!

Judas betrachtet die Frage, wie ein Mensch in die Gemeinde bzw. in das Reich Gottes gelangt. Er beschreibt es wie folgt: Viele Menschen kamen in das Reich Gottes, indem sie sich einschlichen, sowie es in der Geschichte vom hochzeitlichen Kleid verzeichnet ist. Im Altertum bekamen die armen Leute, welche zur Hochzeit geladen waren, Kleider gestellt, damit sie nicht wie Lumpen dasaßen. Damit jegliche Unterschiede aufgehoben waren, bekamen sie ein hochzeitlich Kleid. Es steht geschrieben: Da ging der König hinein zum Mahl, sich die Gäste anzusehen, und sah da einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Gewand an, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hier hereingekommen und hast doch kein hochzeitliches Gewand an? Er aber verstummte. Da sprach der König zu seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn in die äußerste Finsternis! Da wird sein Heulen und Zähneklappern. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt (Mt 22,11-14). Viele schlichen sich ins Reich Gottes durch die Hinterpforte ein! Sie wurden nicht, wie üblich, in das Reich Gottes hineingeboren. Das sind Judas, Jakobus, Jesus sowie die Geschwister des Herrn.

Viele sind unheilig geblieben. Da hat sich nicht viel verändert. Sie sind scheinheilig! „Mein Maßanzug sitzt wunderbar! Der hat mich sehr viel Geld gekostet!“ Im Gegensatz zu den Heiligen sind so viele scheinheilig! Sie haben sich durch Liebesmahle eingeschlichen. Gemeindefeiern sind etwas Schönes, doch diese Leute waren wegen des Essens anwesend. Damals gab es keine Versorgung rundum. Die ersten Christen besaßen alles gemeinsam. Sie verkauften, was sie hatten und legten eine Gütergemeinschaft an. (Siehe Apg 2,44f.) Die Gemeinde hatte Liebesmahle. Wo es etwas zu essen gibt, kehren auch die Leute ein, die hungrig sind und selbst nichts besitzen. Sie lassen dann das Folgende verlauten: „Wir gehören auch dazu! Wir sind auch Kinder Gottes! Der Heiland liebt auch uns!“ Doch sie sind nicht wiedergeboren! Es findet keine Veränderung statt! Sie schlichen sich ein!

Die Geschichte von den törichten Jungfrauen, die kein Öl in ihrer Lampe hatten, trägt auch dazu bei. Sie wurden auch nicht hineingelassen. Sie dachten, das was sie haben, würde ausreichen. So viele Christen sind verirrt! Gerade diese Corona-Pandemie sollte uns dienlich sein, ‚um Öl einzukaufen‘. Wir sollten die günstige, stille Zeit nützen! Es ist die Stille vor dem Sturm! Kauft Öl! Sammelt Schätze, die im Himmel sind, die bei Gott zählen! (Siehe Mt 6,20) Du sagst: „Na ja, so ist das Leben!“ Nein! Das Leben ist nicht nur Genuss! Wir sollen unser Leben kreieren!

Sie kamen durch den Hintereingang hinein. Folgende Erkennungsmerkmale haben sie: Sie tun so ‚als ob‘, obgleich sie nicht so sind! Das ist leicht erkennbar. Ihr Herz ist nicht dabei. Sie bekennen mit den Lippen, reden womöglich in Zungen, aber ihr Herz ist abwesend! Wir müssen das Herz erforschen! Weitere Erkennungsmerkmale lässt Jakobus hier verlauten: Charakterzüge. Wie ist dein Charakter? Hat sich da etwas verändert? Erst hernach siehst und hörst du, dass da etwas nicht stimmt.

In Samaria lebte Simon der Zauberer. Judas kam aus dieser Gemeinde. Solches war es, was er gar selbst erfuhr! Simon der Zauberer verzauberte das ganze samaritische Volk! Er machte große Sprüche und rief aus: „Groß ist der Herr!“ Er tat große Sprüche, wirkte Zeichen und Wunder, verzauberte das Volk Samarias, solange bist Petrus kam. Petrus tat auch nichts Übles. Er teilte den Heiligen Geist aus, woraufhin Simon zu ihm sprach: „Ich gebe dir Geld, wenn du mir auch die Gabe gibst den Heiligen Geist auszuteilen!“ Der Heilige Geist ist weder zu kaufen noch zu verdienen! Der Heilige Geist wird gesandt. „Vater, gib ihm den Heiligen Geist, denn diese Person benötigt Ihn!“ Die Gaben des Heiligen Geistes sind nicht erlernbar, auch wenn heutzutage Seminare angeboten werden, wie man lernt Kranke zu heilen, in fremden Zungen zu reden, zu weissagen, Worte der Erkenntnis zu bekommen u.a. Das ist alles Unfug! Es ist eine Gabe des Heiligen Geistes! Wie der Geist gab auszusprechen. (Siehe Apg 2,4b) Das ist nicht erlernbar! Das musst du selbst durch die Hilfe und Gnade des Heiligen Geistes empfangen.

Charakter: die Grundzüge deines Charakters vermag kaum irgendwer zu verändern. Es ist möglich, diese Person zu dressieren gleich einem Tier, doch den Charakter kann nur der Heilige Geist verändern! Petrus spricht zu Simon, wie geschrieben steht, siehe hier: Petrus aber sprach zu ihm: Dein Geld fahre mit dir ins Verderben, weil du meinst, Gottes Gabe werde durch Geld erlangt (Apg 8,20). Judas wendet sich ganz stark gegen die Gottlosigkeit. Das organische, gesunde Wachsen und Reifen fehlt! Der Charakter muss reifen unter der Leitung und Salbung des Heiligen Geistes. Da ist keine innere Verbindung da! Man redet dynamisch vom Herrn. Es ist möglich, Rhetorik zu studieren. Wenn du Rhetorik studiert hast, weißt du, wie man spricht und eine Rede hält. „Dieser da spricht wie der liebe Gott!“ So viele Leute reden gleich Ihm, doch Er ist nicht da! Gottlosigkeit: Los von Gott! Keine Verbindung! Alles ist finster! Man ist ‚im Loch‘! Das ist falsche Gottesfurcht! So viele Leute leben darin! Das spricht Judas auch an.

Die Gottlosen werden nie die Existenz Gottes leugnen. Selbst ein Atheist vermag die Existenz des Herrn nicht zu leugnen. So jemand weiß, dass es einen Gott gibt, kämpft und arbeitet er wider Ihn. Es muss einen himmlischen Vater geben, denn von nichts kommt nichts. Aber die Gottlosen haben keine Beziehung zum himmlischen Vater. Sie hatten sie einst, doch sie fielen ab! Es ist nur möglich gottlos zu werden, wenn du zuvor fromm warst. „Ich bin Atheist!“, so etwas gibt es nicht! Bevor du ein Atheist wirst, musst du ein Christ gewesen sein. Zuerst einmal musst du den himmlischen Vater kennen. Die Sünde wider den Heiligen Geist vermagst du nur zu begehen, wenn du den Heiligen Geist hast – alles andere ist Unfug – wider den Heiligen Geist lebst und nicht den Weg beschreitest, den der Heilige Geist dich führt und leitet, sagst: „Nein, das geht mir zu schnell! Heiliger Geist, Du eilst zu schnell vorwärts!“.

Gott hat im Leben dieser Leute nichts mehr zu sagen! Bei den wahren Gottlosen bleibt der Herr außen vor. Sie trällern im Chor Loblieder, doch der Herr hat in ihrem Leben kein Mitspracherecht!Sobald der liebe Gott ‚Seinen Finger in die wunde Stelle legt‘, rufen sie: „Halt!“ Die Gottlosen leben ihr altes, ausschweifendes Leben weiter. Judas verwendet Worte wie schamlos, lüstern, unverschämt, unverfroren, zügellos, hemmungslos u.a. Sie lassen sich treiben, sie haben keine Selbstkontrolle, sie sind zügellos und wollen keine Zügel anerkennen. Aber wir werden vom Heiligen Geist in Zucht genommen. Wir werden gezogen steht in der Heiligen Schrift. Wir sollen dem Heiligen Geist, diesem mächtigen Gott, gehorchen! So viele Menschen sind hemmungslos! Sie sagen: „Mir ist alles erlaubt!“ Ja, dir ist alles erlaubt, aber nicht alles frommt dich, bessert dich, fördert dich und nicht alles bringt dich in den Himmel! Erlaubt ist dir alles. Der Herr wird dir alles erlauben! Doch wie weit kommst du? Den amerikanische Evangelisten namens Dwight L. Moody besuchte einmal eine Dame, die Folgendes verlauten ließ: „Ihr frommen Christen seid arme Menschen, weil ihr so vieles nicht dürft!“ Daraufhin erwiderte er: „Frau, wer behauptet das? Lies einmal, was geschrieben steht, siehe hier: Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist erlaubt, aber nicht alles baut auf (1 Kor 10,23).

Mir ist alles erlaubt, doch ich muss das nicht alles ausleben! Einem Pianisten steht frei, auf dem Klavier zu spielen oder mit einer Axt darauf einzuschlagen. Er vermag seine Emotionen auszudrücken, sodass der Heilige Geist sich darüber freut. Das heißt, es ist mir alles erlaubt. Die meisten verstehen die Bibel verkehrt. Sie lassen sich nicht zügeln und leben unverbindlich. Geschwister, es ist äußerst wichtig, dass der Heilige Geist die Führung in unserem Leben übernimmt!

Judas war Bischof in der Gemeinde. Das wollte er mitteilen! Die Jünger Jesu Christi waren mit Jakobus zugegen und dienten dort vor Ort. Sie sahen, wie viel Schindluder, Unmoral und Unrecht im Hause des Herrn existierte! Sie ließen sich nichts sagen! Sie ließen sich nicht korrigieren! Sie waren wie sture Böcke. Das ist bis heute so geblieben! Die sturen Böcke existieren noch immer! Diese Leute hatten ein verschwommenes Jesusbild und sagten: „Der Heiland ist so lieb! Er liebt alle Menschen!“ Ja, Er liebt! Aber die Leute müssen sich entscheiden. Vor der Sintflut ließen sich die Leute nichts mehr vom Geist Gottes sagen. Das haben wir heute zu einhundert Prozent!

Die siebte Trilogie lautet wie folgt: „Das Volk in der Wüste“, „die Engel, welche gefallen waren“ und „die Leute von Sodom und Gomorra“. Diese Gruppe wird beschrieben, wie geschrieben steht, siehe hier: Ich will euch, die ihr alles ein für alle Mal wisst, aber daran erinnern, dass der Herr, der das Volk aus Ägypten gerettet hatte, das andere Mal die umbrachte, die nicht glaubten. Auch die Engel, die ihren hohen Rang nicht bewahrten, sondern ihre Wohnstatt verließen, hat er für das Gericht des großen Tages aufbewahrt mit ewigen Banden in der Finsternis So sind auch Sodom und Gomorra und die umliegenden Städte, die gleicherweise wie sie Unzucht getrieben haben und anderem Fleisch nachgegangen sind, zum Beispiel gesetzt und leiden des ewigen Feuers Pein (Verse 5-7).

Das Volk in der Wüste lies sich nichts sagen! Es murrte und rebellierte ständig wider den Herrn. Die Engel, die ihre Behausung verließen und sich dem Teufel anschlossen, waren ein Drittel an der Zahl. Satan war einst der Anbetungsengel, der wider den Herrn rebellierte. In der Bibel steht: „Dein Wille geschehe“, aber Luzifer wollte das nicht tun! Er wollte seinen Dickkopf durchsetzen und sich selbst verwirklichen! Das Volk in der Wüste: zuerst vernahmen sie, dass es im Lande Kanaan Riesen und feste Stätte gäbe. Dann sagten sie, dass sie nicht hineinwollen, und als der Herr es ihnen nicht gebot, wollten sie erst recht ins Landesinnere ziehen. Sie marschierten bei Arad ein und wurden von den Amalekitern zerschlagen und zerstreut. Es geschah, wie der Herr es verhieß: „Ihr werdet ein Hirtenvolk sein, achtunddreißig Jahre als Beduinen leben, weil ihr nicht der Stimme des Herrn gefolgt seid!“ Von diesen ist hier die Rede: es sind die Engel in der Wüste und das Volk von Sodom, dem nach anderem Fleisch gelüstete, was auch immer das war. Sie wollten sich an den Engeln vergreifen!

Die achte Trilogie lautet wie folgt: Es steht geschrieben: Ebenso sind auch diese Träumer, die ihr Fleisch beflecken, jede Herrschaft verachten und himmlische Mächte lästern (Vers 8). Immer wieder finden wir eine Trinität. Jeder Vers hat eine Botschaft! Jeder Vers ist eine Predigt für sich selbst. Dieser Brief ist in unserem Bibelschulmaterial der Internetbibelschule vorhanden und auf unserer Homepage einsehbar. Die Botschaft dieses kurzen Briefes ist in vierzig Seiten abgefasst. Welche Tiefe ist darin enthalten! Stille Wasser gründen tief! So verhält es sich auch mit diesem Brief, siehe hier: „ihr Fleisch beflecken“, „jede Herrschaften verachten“ und „himmlische Mächte lästern“. Wir müssen die Obrigkeiten beachten! Sie existieren und sind von Gott eingesetzt. Sie lästern die Herrlichkeit des Herrn! Judas sagt, dass sich diese Menschen vom Heiligen Geist nichts mehr sagen lassen. Diese gibt es in pfingstlich-charismatischen Gemeinden zuhauf. „Der Heilige Geist sprach zu mir!“, rufen sie aus, obwohl Er überhaupt nicht zu ihnen sprach! Sie lernten nicht die Art und Weise, wie der Heilige Geist spricht. „Sie sind Träumer“, ist die Botschaft des Judas „und Fantasten“. „O, der Herr sprach zu mir! Ich habe eine Vision!“ Deine Visionen bringen nichts, es sei denn, sie sind realisierbar! Sie müssen von Gott sein! Es reicht nicht aus, nur irgendetwas gelesen zu haben!

Diese Gottlosen sind losgelöst vom Herrn und verachten dessen Herrschaft. „Ich habe eine Vision!“ Geistliches Leben ist echte Führerschaft! Du wirst geführt und geleitet vom Herrn! Das heißt nicht, dass du wie ein Ochs am Ring durch die Stadt geführt wirst. Du musst vom Geist des Herrn geleitet sein, wie geschrieben steht, siehe hier: Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes (Röm 8,14). Es existieren heute in freikirchlichen sowie pfingstlich-charismatischen Kreisen sehr viele Anarchisten und Chaoten! Mit denen kann der Herr nichts beginnen! Tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber das weiß ich nach mehr als fünfzig Jahren Dienst in der Gemeinde.

Die neunte Trilogie lautet wie folgt: Erwähnung finden hier Erzengel Michael, Satan und Mose. Was mir wichtig ist im Judasbrief: Die Gottlosen haben keinen Respekt vor der unsichtbaren Welt! „Wir gebieten im Namen Jesu!“, rufen sie aus. Doch mit ihnen verhält es sich gleich der Söhne des Kephas. Judas waren solche Geschichten bekannt. Da muss man nicht bis nach Ephesus wandeln. Solches trug sich auch in Jerusalem zu. Es steht geschrieben: Als aber Michael, der Erzengel, mit dem Teufel stritt und mit ihm rechtete um den Leichnam des Mose, wagte er nicht, ihn für die Lästerung zu verurteilen, sondern sprach: Der Herr strafe dich! Diese aber lästern, was sie nicht kennen; was sie aber von Natur aus verstehen wie die unvernünftigen Tiere, daran gehen sie zugrunde (Verse 9f.). Der Erzengel Michael wagte nicht, den folgenden Kommentar zu geben: „Satan, sei verflucht!“, sondern er sprach: „Der Herr schelte dich!“ Ich kenne einfältige Christen, die am Schluss in der Irrenanstalt landen. Sie rufen aus: „Ich nehme es mit dem Teufel auf!“ und gebieten im Namen des Herrn! Diese Leute landen in der Psychiatrie. Das ist der Weg vieler Frommen, die ich kennenlernte. Sie sprachen: „Ich vermag alles!“ Nein, du vermagst ohne Jesus nichts zu tun! Der Herr schenkt dem Demütigen Gnade! Das sind die Anarchisten, die proklamieren: „Der Herr schelte dich!“ Nicht einmal der oberste Erzengel nach Jesus wagte, wider ihn zu sprechen! „Satan sei verflucht! Hebe dich hinfort!“ Aber diesen Fehler begehen viele Christen! In ihren Gebetskreisen weisen sie Satan in Schranken. Sie haben Allmachtsgefühle und denken, dass sie allmächtig seien! Gläubige aus pfingstlichen, charismatischen Kreisen sind der Meinung, dass sie alles können würden! Du kannst nicht alles! Du kannst nicht befehlen und kommandieren, es sei denn, dass der Herr dir den Auftrag erteilt! In aller Liebe! Sie lästern die unsichtbare Welt ohne Vollmacht. Sie denken, dass sie Vollmacht hätten, weil sie die Bibel lasen, jedoch falsch verstanden! Eigentlich sollte man diesen Menschen das Verbot erteilen, die Bibel zu lesen. Denn sie verstehen sie nicht! Es sei denn, sie sind bereit sich belehren zu lassen.

Die Bibel muss im Zusammenhang gelesen und verstanden werden! Nicht alles, was für Mose galt, gilt für dich und mich! Nicht alles, was der Herr zu Israel sprach, hat für uns Gültigkeit! Das, was der Herr David und anderen Propheten zusagte, gilt für uns. Teile die Bibel korrekt! Es ist wichtig solches zu tun, gerade wenn du meinst, vieles von der Bibel zu wissen! Es ist nicht einfach herauszufinden, auf welche Zeit die Bibel hinweist. Für welche Zeitepoche spricht der Heilige Geist: für heute, damals oder die Ewigkeit?

Vollmachtgefühle: Jesus wurde dreimal versucht von Seinen eigenen Vollmachtgefühlen. Er hatte Vollmacht. Er war voller Kraft. „Wer spricht so wie Er?“, unterhielten sich die Schriftgelehrten und Pharisäer. „So hörten wir noch keine einzige Person sprechen!“ Satan sagte: „Wenn du wirklich etwas kannst, Jesus, mache aus diesen Steinen Brot!“ und: „Wenn Du wirklich kannst, Jesus, springe von diesem Turm!“, außerdem: „Wenn Du etwas kannst, Jesus, bete mich an und ich werde dir alle Reiche dieser Welt geben!“ Satan appellierte an die Autoritäts- und Vollmachtgefühle Jesu! Doch Jesus sprach: „Nein, danke! Ich füge mich dem Herrn und lasse mich nicht provozieren!“, wie geschrieben steht, siehe hier: Da sprach Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten den Herrn, deinen Gott, und ihm allein dienen (Mt 4,10). Doch die Christen gebieten, befehlen und kommandieren Satan, und sogar dem Herrn! „Ich befehle in Jesu Namen!“, rufen sie aus. Das ist verkehrt! Wir dürfen bitten, wie geschrieben steht, siehe hier: Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, auf dass der Vater verherrlicht werde im Sohn (Joh 14,13). Alles, was wir in Seinem Namen erbitten, wird Er tun, wenn wir dafür fähig, würdig und reif sind.

Das Verhalten der Frommen, welches hier beschrieben wird, erlebte Jakobus als Ältester und Bischof der Urgemeinde eigens persönlich mit. Sieh diese Kontraste! Der Erzengel Michael überlässt alles dem Herrn! Diese Verführer wissen um das unsichtbare Leben sowie das Übersinnliche Bescheid! Sie wissen Bescheid über den Wandel im Geist! Doch über das Wissen, Kennen, Dürfen und Müssen ist noch nichts gegeben! Nicht alles, worüber wir Kenntnis haben, ist für den Gebrauch geeignet. Es steht geschrieben: Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan (1 Kor 14,32). Viele gehen nur nach der Vernunft! Jakobus proklamiert das Folgende: Wenn diese Leute nicht achtgeben, werden sie schlimmer wie unvernünftige Tiere sein, gleich einem Ochsen, Büffel oder Bock, anstatt den zu begreifen, der über ihrem Leben wacht: Gott, der Allmächtige! Ich gebe an dieser Stelle auch mal dem Teufel die Ehre: auch er ist ein Fürst! Er ist mächtig! Er ist der Fürst dieser Welt! Jesus hat ihn besiegt, doch er ist noch nicht von dieser Welt vertrieben! Er hat noch das Sagen, wie geschrieben steht, siehe hier: Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen (Lk 22,31). Jesus widerspricht ihm nicht. Er reißt Seine Jünger nicht weg. „Satan begehrt euer! Passt auf! Seid stark! Seid klug!“

Die Engelwelt ist realistisch. Das wissen wir. Viele, die das nicht verstehen, werden wie unvernünftige Tiere. Sie rennen und marschieren und machen ihr Leben kaputt! Unvernünftige Tiere gehen nur nach ihren Gelüsten und Begehren, und leben sie aus: „Mein Bauch!“ Das stellte Jakobus in der Gemeinde fest. Dadurch kamen die ganzen Probleme zustande! „Dieser hat mehr als ich!“ oder „Jener erhält so viel und was erhalte ich?“ Alle Apostel, auch Judas, blieben in Jerusalem, auch in Zeiten der Verfolgung. Sie bekehrten sich. Doch da waren diese unvernünftigen Tiere, die ausriefen: „Der hat mehr bekommen als ich!“ Neid und Eifersucht waren die Ursünde, die bis heute Bestand hat. Je fleischlicher ein Mensch ist, desto mehr wird er zum Tier! Er sagt: „Das will ich auch haben!“ Du musst nicht alles haben, was du siehst oder was du in der Bibel liest! Verstehe mich richtig. Je geistlicher eine Person ist, desto mehr wird sie in die Wesensart Gottes verwandelt. „So sein wie Jesus!“

Es steht geschrieben: Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist (Kol 3,2). Und: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen (Mt 6,33). Die Frage, die sich mir stellt, lautet wie folgt: „Was hat der Herr alles für mein Leben vorgesehen? Was hat Er für mein Leben geplant?“ Erkenne den Willen des himmlischen Vaters für dein persönliches Leben! Finde heraus, was der Herr über dich denkt!

Die zehnte Trilogie lautet wie folgt: Es steht geschrieben: Weh ihnen! Denn sie gehen den Weg Kains und fallen in den Irrtum des Bileam um Gewinnes willen und kommen um in dem Aufruhr Korachs (Vers 11). Drei Personen werden hier genannt: Kain, Bileam und Korach. Wir wissen über die Rotte Korach, dass sie gegen Moses rebellierte. „Auch mit uns ist der Herr! Denkst du, dass Gott nur durch dich spricht, lieber Moses?“ Die Rotte Korach stiftete sogar Aaron und Miriam an, gegen Moses Rebellion zu betreiben. „Denkst du, nur du siehst, hörst und verstehst den Herrn?“, riefen sie aus. Judas verwendet hier diese althergebrachten Persönlichkeiten des Alten Testamentes. Jedes Kind kannte diese Geschichte. Kain, Bileam und Korach sind Negativvorbilder. „Wehe, wer den Weg Kains geht!“, ist die Botschaft in diesem Vers. Kain war eifersüchtig auf seinen Bruder. Er sprach: „Sein Opfer wurde angenommen, hingegen meines nicht!“

Kain: Sein Leben nahm seinen Anfang mit falscher Anbetung und sein Ende mit der Ermordung seines Bruders Abel. Das geschah aus Eifersucht! „Willst du nicht mein Bruder sein, hau ich dir den Schädel ein!“ Bileam desgleichen! Es ist dir die Möglichkeit gegeben, seine Geschichte zu studieren. (Siehe 4 Mose 22) Er wollte nur haben und Geld verdienen. Er blickte immer nur auf materielle Güter. Immer dann, ‚wenn er Geld roch‘, wurde er aktiv. ‚Für Geld tanzt auch der Teufel‘, ihr Lieben. Mit allem machte er Geschäfte: mit seinem Amt, seinem Charisma, seiner Berufung, denn er war ein Berufsprophet. Im Reich Gottes gibt es viel Geschäftemacherei! Ein amerikanischer Evangelist, der in einer Berliner Gemeinde als Gasthörer geladen war, erhob das Wort und gab preis, dass er für die Gemeinde beten würde, wenn der- oder diejenige ihm eintausend Euro überweisen würde. Wer das nicht vermochte, erhielt kein Gebet. Das ist ein Verbrechen an Menschlichkeit! So ähnlich verhielt es sich mit Bileam. Er gebrauchte seine Gaben und Talente wie Simeon der Zauberer: „Ich bete für dich, wenn du mir Geld spendest!“ Wir haben umsonst empfangen und sollen umsonst weitergeben, wie geschrieben steht, siehe hier: Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch (Mt 10,8b). Mehr nicht! Wenn wir dem Herrn dienen, sorgt Er für unser Werk und unsere Arbeit. Das ist meine Erkenntnis und in den letzten fünfzig Jahren habe ich diese Erfahrung gesammelt. Hier wird die Rotte Korach beschrieben. (Siehe 4 Mose 16) Er war voller Selbstsucht und sprach: „Ich will auch ein Priester sein!“

Der Herr beruft die Leute! Er setzt Persönlichkeiten ein, die ‚das Licht und Salz der Erde‘ sind. Wir vermögen das nicht zu bewirken! Er wollte in ein Amt eintreten, das ihm gar nicht zustand. So vieles steht uns nicht zu! Der Herr muss es bewirken! Der Herr beruft die von Ihm Erwählten! Ich rufe auf, sich vom Geist des Herrn leiten zu lassen! David durfte den Tempel nicht bauen, denn ‚an seinen Händen klebte das Blut von Urija‘. Der Herr vergab ihm diese Sündenlast, sowie uns allen, aber die Konsequenzen bleiben nicht aus! Ich kannte einen Bruder in Heilbronn bzw. Stuttgart Nördlingen. Er war eine sehr intelligente Person. Er war Lektor, der dazu fähig war, den gesamten Text des Faust aufzusagen. Er wollte unbedingt Prediger werden und betete dafür. Diese Person war ein Kriegsscharfschütze, der an einem Tag zweihundert Leute einfach so erschoss. Gott sprach zu ihm: „Ich erlaube dir das Reich Gottes zu unterstützen, aber das Predigen verbiete ich dir! Predigen ist nicht dein Amt. An deinen Händen klebt Blut, so wie es bei David war!“

Ein anderer Bruder, den ich kennengelernt hatte und der bereits heimgegangen ist, war ein großer Heilungsevangelist in Deutschland. Seine Gattin, die mir sehr viel anvertraute, gehörte meiner Stuttgarter Gemeinde an. Ihr Mann hatte in Norddeutschland eine Affäre und zeugte mit einer anderen Frau ein Kind. Dieses Mädchen lebte gleichfalls in Norddeutschland. Der Heilige Geist sprach zu ihm das Folgende: „Ich erlaube dir überall zu evangelisieren, aber nicht in Norddeutschland, in dem Gebiet, wo du versagt hast. Dort ist nicht dein Platz!“ Daran hielt er sich und evangelisierte stattdessen in Solingen. Dort befand sich sein Gemeindezentrum. Gott gebrauchte ihn stark. Es geschahen Heilungen über Heilungen! Doch er sah selber ein: „In Norddeutschland werde ich nicht evangelisieren. Dort habe ich gesündigt, dort bin ich gefallen, dort habe ich versagt!“ So erging es Apostel Paulus. Er wollte unbedingt in Jerusalem predigen. Doch der Herr forderte ihn auf, in die Heidenmission zu gehen. Als er nach Jerusalem ging, wurde er inhaftiert. Sein Leben verlief anders, aber der Herr hat es trotzdem gut gemacht. „Gehe in die Heidenmission!“, sprach Er. Auch an den Händen von Saul von Tarsus klebte Blut! Wir wissen oft nicht, was sich im Leben einer Person zugetragen hat. Wir sollen hören, was die Stimme des Heiligen Geistes zu uns spricht. Was sagt der Geist des Herrn? Als sich Paulus widersetzte, kam er ins Gefängnis. Immer dann, wenn das gottesdienstliche Leben einer Gemeinde von falscher Anbetung, falscher Prophetie sowie Ungehorsam und Rebellion geprägt wird, zieht sich der Heilige Geist zurück! Wohl uns, wenn wir dann sagen: „Herr, Dein Wille Geschehe!“ Es fanden sehr viele Gespräche mit der Frau des Evangelisten und mir statt. Sie sagte: „Wir haben einander vergeben, die Sache bereinigt und der Herr sprach zu meinem Mann, dass er den Weg der Demut und Bescheidenheit zu gehen habe.“ David sammelte Nägel für den Tempel; sein Sohn Salomo baute ihn.

Die elfte Trilogie: Judas spricht von Land, Meer und Himmel. Es sind Stichpunkte. Er verwendet Illustrationen dafür, wie die Gottlosen, Geistlosen und Dahergelaufenen sind. Ich möchte als Pastor predigen, denn ich weiß, wovon ich spreche. Er verwendet zwei Beispiele: „Die Gottlosen sind wie wilde Meereswogen: Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt.“ Und: „Die Gottlosen weiden sich selbst.“ Sie suchen bloß sich selbst zu verwirklichen, wie geschrieben steht, siehe hier: Sie sind Schandflecken bei euren Liebesmahlen, prassen mit euch ohne Scheu; sie weiden sich selbst; sie sind Wolken ohne Wasser, vom Wind umhergetrieben, kahle, unfruchtbare Bäume, zweimal abgestorben und entwurzelt (Vers 12). Diese Menschen sind wie Wolken ohne Wasser! Manchmal sitze ich auf dem Balkon und betrachte, wie die Wolken ziehen. Es sind riesige Wolken. Man könnte vermuten, es würde bald ein Gewitter geben, aber nichts! Der Wind kommt und bläst sie fort. Die Gottlosen sind wie Wolken ohne Regen bzw. ohne Wasser! Sie sind groß aufgeblasen! Judas spricht von Wandersternen und Kometen, die ganz schnell aufleuchten, wie nachfolgend geschrieben steht: Wilde Wellen des Meeres, die ihre eigene Schande ausschäumen, umherirrende Sterne, für die dunkelste Finsternis aufbewahrt ist in Ewigkeit (Vers 13).

Während meinem Dienst in den letzten fünfzig Jahren tauchten Leute kurz auf und waren wieder verschwunden. Ich fragte mich, wo sie geblieben sind. Sie haben weder geistliche noch geistige Stabilität! Ihr Leben hat keinen Bestand! Sie sind mal so und mal so. Eine Person trat etwa vier bis fünfmal aus der Gemeinde aus und kam wieder zurück. „Der Herr sprach zu mir, ich solle das tun!“, sagte sie. „Ich muss in eine andere Gemeinde gehen, denn ich werde dort gebraucht!“ Nachdem sie dort gewesen war, kam sie wieder zurück und sprach: „Pastor, der Herr hat mir gezeigt, dass ich wieder zurückkommen soll!“ Das sind Wanderchristen. Sie sind wie Schmetterlinge. „Sie schlichen sich in die Gemeinde ein, nahmen am Gemeindeleben teil.“ Das geschah nur äußerlich, nicht inwendig!

Die äußerliche Teilnahme am gottesdienstlichen Leben: eine Gemeinde sagt noch gar nichts über meinen geistlichen Zustand aus. „Bin ich wirklich mit dem Herrn verbunden? Lebe ich in Seinem Willen? Wandle ich in Seinen Geboten oder bin ich nur ‚Schaum oder Wellen‘?“ Der Schaum legt sich auf die Wellen. Du betrachtest sie und denkst das Folgende: „Wie mächtig doch die Wellen sind!“ Doch nichts! Das Wasser dort ist seicht! Wo das Wasser seicht ist, türmen sich Schaumwellen. Sie sind eine Gefahr für Boote, Schiffe und Fischer! Sie kentern; laufen auf die Sandbank. Die ‚Schaumchristen‘ leben von Tratsch und Klatsch. Sie erzählen sich alles Mögliche bei den Liebesmahlen mit Kaffee und Kuchen. „Hast du dieses oder jenes schon vernommen?“, fragen sie einander aus. Im Leben dieser Christen gibt es nichts Beständiges. Was für Bilder, die Jakobus hier beschreibt!

Instabile Menschen sind wie Wolken ohne Wasser! Sie ziehen über das Land und man denkt, ein großes Unwetter bricht herein. Aber nichts dergleichen passiert! Alles, was nicht vom Heiligen Geist gezeugt und erfüllt ist, sind nur leere Worte und fromme Sprüche! Alles, was nicht vom Heiligen Geist produziert ist, alles, was der Heilige Geist nicht gewirkt hat, ist nichts wert! „Mein Vater hat das nicht gepflanzt!“ (Siehe Mt 15,13) Alles, was der Heilige Geist nicht ins Leben gerufen hat, ist oberflächlich und hat keinen Tiefgang! Judas spricht von den Endzeitmenschen.

Ein weiteres Bild sind abgestorbene Bäume. Damit sind fruchtlose Obstbäume gemeint, nicht nur Waldbäume. Nichts ist schlimmer, so Judas, als zweimal erstorben zu sein! Es sind tote, abgestorbene Bäume, die keine Frucht mehr bringen! Wenn du dich ein wenig mit Obstbau beschäftigt hast, weißt du, dass es nicht ausreicht diese Bäume abzuhauen. Sie müssen mit den Wurzeln ausgegraben werden, sonst stecken sie die anderen Bäume auch an. Diese Bäume wurden von Pilzen befallen und sind dadurch krankgemacht worden! Fruchtlose Bäume sind an der Wurzel beschädigt, an ihrem Innenleben bzw. geistlichen Leben! Christen ohne geistige Frucht stecken andere an; machen andere krank!

Die zwölfte Trilogie: Die drei Stichworte, worauf es mir ankommt, lauten wie folgt: Gottlose, Murrende und Unzufriedene, wie geschrieben steht, siehe hier: Es hat aber auch von diesen geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Gottlosen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Harte, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben. Diese murren und hadern mit ihrem Geschick; sie leben nach ihren Begierden, und ihr Mund redet stolze Worte, und um ihres Nutzens willen schmeicheln sie den Leuten (Verse 14-16).

Hier erinnert Judas an Henoch. Henoch war der Sohn Kains. Sein Vater war ein Mörder! Er brachte einen Heiligen hervor! Henoch wurde entrückt! (Siehe Hebr 11,5) Du siehst, dass man selbst dann ein geheiligtes, gottgefälliges Leben zu führen imstande ist, wenn der Vater ein Verbrecher war! Der Herr nahm ihn hinfort! Er war ein Heiliger! Er haderte nicht mit seinem Schicksal, sodass er ausrief: „Mein Vater war ein Verbrecher! Ein Mörder war er!“ Nein! Er hub auch nicht an, wider den Herrn zu klagen! Er war kein Murrender, der wie folgt redete: „Warum bin ich in diese Familie hineingeboren?“ Er lebte, wenn ich mich intensiv mit dieser Geschichte befasse, in einer gottlosen Welt. Und die Menschen vermählten sich mit Dämonen bzw. gefallenen Engeln. Und es wurden Riesen geboren ihnen, die nach ihren Lüsten lebten. Das widerfuhr diesen Endzeitmenschen! Sie redeten stolz.

Man bewunderte und verherrlichte damals die Menschen. Fromme Superstars! „Schau nur, da betritt dieser oder jener die Arena!“ Alles war nur Schein und Theater! „Sie leben nach Lust und Laune“, schreibt Judas, und: „Sie halten großspurige Reden!“ Menschen kriechen ihnen nach und fragen wie folgt: „Kannst du mir helfen? Kannst du für mich beten? Kannst du mir beistehen?“ Oder sie schauen aus nach Machtpositionen, wie es mit Simon dem Zauberer geschah: „Verkaufe mir auch den Heiligen Geist, damit ich den Heiligen Geist spenden kann!“

Das Gericht begann! Wisst ihr, als ich im Gebet war über die Corona-Pandemie wurde mir vom Herrn Folgendes aufgetan: das Gericht fing an! Es beginnt am Hause des Herrn, wie geschrieben steht, siehe hier: Denn die Zeit ist da, dass das Gericht beginnt bei dem Hause Gottes (1 Petr 4,17a). Die meisten Menschen verstehen das nicht. Sie verpassen die Gnade! Deshalb sollen wir als wahre Gläubige dem folgenden Schlussakkord Beachtung schenken, wie geschrieben steht, siehe hier: Ihr aber, meine Lieben, baut euer Leben auf eurem allerheiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist und bewahrt euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesus Christus zum ewigen Leben (Verse 20f.). Das will der Herr! Wartet auf das ewige Leben und nicht nur auf dieses zeitliche, vergängliche! Und nun gib acht! Du hast noch eine Aufgabe! Ich fahre fort mit dem folgenden Vers: Und erbarmt euch derer, die zweifeln; andere reißt aus dem Feuer und rettet sie; anderer erbarmt euch in Furcht, wenn ihr auch das Gewand hasst, das befleckt ist vom Fleisch (Verse 22f.). Habt Mitleid mit diesen Menschen, die im Glauben schwach sind! Wer einen Menschen rettet, der rettet sie in Ewigkeit! Ich lese nachfolgenden Vers: Dem aber, der euch vor dem Straucheln behüten kann und euch untadelig hinstellen kann vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden, dem alleinigen Gott, unserm Heiland durch unsern Herrn Jesus Christus, sei Ehre und Majestät und Gewalt und Macht vor aller Zeit, jetzt und in alle Ewigkeit! Amen (Verse 24f.).

Obgleich es so viel Falsches in der Welt gibt, sollen wir echt sein! Ich habe kein Interesse an der Welt. Mich interessiert nicht, was mit ihr geschieht. Ich vermag die Welt nicht zu retten! Doch so viel es an mir liegt, bin ich auf Frieden bedacht, wie geschrieben steht, siehe hier: Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden (Röm 12,18). D.h., ich sollte mein Bestes geben und tun, kein scheinheiliges Leben führen, sondern ein heiliges, dem Herrn wohlgefälliges! Wir sollen nicht nach großen geistlichen Dingen streben, sondern bleibende Erfahrungen sammeln: „Herr, ich möchte auch Tote auferwecken!“ Das ist kein Kunststück! Du musst nur einen Eimer kaltes Wasser nehmen und es auf die Person schütten. Dann hast du diese Person auferweckt. Manche denken, dass das etwas Gewaltiges ist. Nein! Zuvor müssen wir selbst aufwachen! Wir müssen fest im Herrn verwurzelt sein und das Ziel erreichen!

Judas ermutigt die Gläubigen drei Dinge zu tun, siehe hier: „Erbaut euch, betet und erwartet!“ Ich muss mich selber erbauen! Dich wird niemand erbauen! Ich muss das selber tun! Mir selber predigen! Mich selbst unter Kontrolle und in Zucht nehmen! Ich soll meinem Leben ein tragfähiges Fundament geben bzw. eine solide Grundlage! Unser Leben ist ein Bauplatz und kein Schauplatz, nach dem Motto, siehe hier: „Schau, wie wunderbar das alles ist!“ Nein! Hier wird gebaut, gehämmert, gesägt und vieles mehr. Wir sind hier nicht zur Beschaulichkeit und Spielerei, sodass wir Gemeinde spielen! Ich habe damit aufgehört, Gemeinde zu spielen. Ich habe kein Interesse an diesem Verein, ganz gleich, welchen Namen er trägt: Betverein, Singverein o.Ä. Es geht mir um das Reich Gottes, welches ist in dir und in mir und in uns! (Siehe Lk 17,21)

Wir sind nicht nur auf Erden, um ein entspanntes, bequemes Leben zu führen, sondern wir sind an harte Arbeit bzw. ‚an die Front‘ gestellt und gefordert. Wir sind ‚für den Thron‘ bestimmt, und da müssen wir alles aufbieten! Betet im Heiligen Geist! Weißt du, was das bedeutet? Das ist nicht nur in fremden Zungen beten. Betet so, wie der Heilige Geist will dass wir beten sollen! Der Heilige Geist zeigt uns, wofür wir beten sollen. Nicht nur dafür, dass die Schwiegermutter geheilt wird oder die Kuh richtig kalbt. Bete für deine Schwachpunkte, die der Heilige Geist dir zeigt. Nur du kennst deine Schwachpunkte, wenn sie dir der Heilige Geist offenbart. Bete gegen die Unzulänglichkeit in deinem Leben! Bete für die Lauheit, Trägheit und Unbeständigkeit in deinem Leben. Bete um geistliche Stabilität und sprich folgende Worte aus: „Herr, ich brauche ein Fundament unter meinen Füßen!“ Der Heilige Geist will uns helfen, dass wir das Richtige erbitten. Wir sollen nicht nur fromme Sprüche aufsagen. Er offenbart, was in unserem Leben nötig ist: „Herr, da ist noch so viel Lieblosigkeit, Ungerechtigkeit, Rebellion, Murren usw. in meinem Leben!“ Wir sollen für unsere Charakterschwächen beten, gegen unseren Egoismus, wie folgt: „Herr, Du siehst, wie Dir ‚mein innerer Schweinehund‘ widersteht, sich weigert und nicht vermag!“ Bete, für deine Ohnmachtlosigkeit: „Herr, Du siehst, ich will, ich will, ich will, aber ich vermag es nicht!“ Das ist Beten im Heiligen Geist, wie den Heiligen befohlen ist.

Judas erwähnt in seinem Brief immer wieder, dass das Gericht Gottes kommen wird, dass es ‚vor der Tür steht‘. Er spricht für die Endzeitmenschen: Corona ist schon das Gericht Gottes! Die meisten Menschen haben das noch nicht verstanden. Die ganze Welt ist betroffen, ob du es glaubst oder nicht, ob du es willst oder nicht! Wenn das nicht das Gericht Gottes ist, was dann? Es geht um deine und meine Erlösung! Wir sollen unser Haupt emporheben, den Herrn erwarten und würdig werden vor Ihm, damit wir geistlich funktionieren.

Judas beendet seinen Brief mit einem Lobpreis an Gott. Er preist Seine Größe, Seine unbeschreibliche Macht, Seine Majestät und vieles mehr. Der Herr ist der Tätige! Gott ist der Akteur! Er ist der Verursacher! Er gibt das Wollen und das Vollbringen. (Siehe Phil 2,13) Ich vermag gar nichts zu tun. Ich bin lediglich eine Figur, die sich dem Herrn zur Verfügung stellt. ‚Der unendliche Gott‘ ist meine Thematik. Der Herr steht über Raum und Zeit, über allen Gefahren und Krisen dieser Zeit, und Er gibt uns Mut und Gelassenheit, in die Zukunft zu blicken! Er will, dass wir das Ziel erreichen und dort ankommen! Fasse den unsichtbaren Gott, der sich gerade in dieser Coronazeit verwirklicht! Es wird ein Siegel nach dem anderen geöffnet. Es wird ganz schnell gehen! Sieh, was passiert! Freue dich nicht zu früh! In dieser Zeit verschafft der Herr sich selbst Gehör, egal was du betest. Der Herr verschafft sich selbst Gehör! Die Leute stehen machtlos da. Sie können ‚trumpen und trumpfen‘ wie sie wollen, es wird nichts geschehen! Das Lamm allein ist würdig, die Siegel aufzutun. (Siehe Off 5,9) ‚Die Uhr tickt schon‘. Es wird immer später!

Gebet: Lieber Heiland, ich danke Dir für Dein Wort! Ich danke Dir, dass Du bei uns bist, dass Du uns geleitest, dass Du an uns arbeitest. Du bist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens! Lieber Gott, wir sind ohne Zweifel in der Endzeit. Du bist in dieser Zeit hier auf den Plan getreten, ob die Menschen das glauben wollen oder nicht. Du schreibst mit Deiner Hand die Weltgeschichte. Hilf uns zu begreifen, dass wir in der letzten Zeit sind und diese Zeit auskaufen. Heute bist Du uns noch gnädig und barmherzig! ‚Die Tür zur Arche ist heute noch weit offen.‘ Hilf uns, dass wir eintreten und noch einen Platz in der Arche ergattern. Zeige den Menschen noch die Dringlichkeit, Brillanz und Notwendigkeit, für ihre Errettung etwas zu tun. Ich danke Dir, Vater, dass Du an meinem Herzen arbeitest, und ich bitte Dich, benütze meine schwachen Worte dafür, dass vielen Menschen geholfen werde und dass alle noch zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen durch die Liebe und Gnade des Herrn. Amen